Rat der Deutschen der Ukraine

In der FUEN vertreten seit 2004.

Am Anfang des Zweiten Weltkrieges lebten auf dem Territorium der modernen Ukraine ungefähr 880.000 Deutsche. Während der Kriegszeiten wurden sie alle Opfer einer erzwungenen Migration. Zuerst wurde 1940 laut dem sowjetisch-deutschen Vertrag die überwiegende Mehrheit der Deutschen der Bukowina (d.i. das heutige Gebiet Tschernowzy) nach Deutschland umgesiedelt. Danach wurden ab August 1941 etwa 450.000 Deutsche, die in östlichen und südlichen Gebieten der Ukraine lebten, deportiert (die meisten nach Kasachstan). 35–37% von ihnen sind in den nächsten Jahren vor Hunger, Kälte und an den Folgen der schweren Arbeit in der sog. „Trudarmee”, in den Konzentrationslagern, in den Gefängnissen umgekommen.
Vom Oktober 1941 bis Ende 1943 wurden fast 350.000 Deutsche (in erster Linie die Deutschen aus dem westlichen und zentralen Teil der heutigen Ukraine) in deutsche Gebiete evakuiert. 1945–1947 etwa wurden etwa 300.000 von ihnen in der UdSSR repatriiert und auf spezielle Siedlungen verteilt. Das administrative Verbot einer Ansiedlung in den Ortschaften, in denen sie vor dem Weltkrieg lebten, wurde – was die Deutschen anbelangt – erst am 03.11.1972 aufgehoben. Laut der letzten sowjetischen Volkszählung wohnten 37.849 Deutsche in der Ukraine .

Am 24. August 1991, nach dem Zerfall der UdSSR, wurde die unabhängige Republik Ukraine mit einer Gesamtbevölkerungszahl von 52 Millionen gebildet. Die Deutschen bildeten in jener Periode 0,1 % der Bevölkerung. Laut der letzten Volkszählung 2001 verringerte sich die Bevölkerung der Ukraine im Vergleich zum Jahr 1991 aus wirtschaftlichen, demographischen, rechtlichen u. a. Gründen auf 48,2 Mio. Personen und die Zahl der Deutschen der Ukraine sank auf 33.302 Personen.

Die Deutschen haben sich ungleichmäßig in allen 27 administrativ-territorialen Einheiten der heutigen Ukraine angesiedelt. Ihre größte Gruppe (14 %) wohnt im Gebiet Donezk. In Nachbargebieten der Süd-Ost Ukraine (Dnipropetrowsk, Saporischschja, Charkow und Lugansk) leben 27 % der Deutschen. Ungefähr 24,8 % der deutschen Bevölkerung lebt in der südlichen Ukraine (die autonome Republik Krim, die Odessa-, Nikolaeweren und Chersonischen Gebiete sind hier zu erwähnen). Die Angehörigen der deutschen Minderheit in der Ukraine, die traditionell als Schwarzmeerdeutsche bezeichnet werden, bilden somit 65,8% der Anzahl der ganzen deutschen Minderheit des Landes.

Im Westen im Gebiet Transkarpatien wohnen 10,8 % der Deutschen der Ukraine, im Norden – in der Stadt Kiew und Gebiet Kiew – 5,6 %. In den anderen 14 administrativ-territorialen Einheiten sind 17,8 % der deutschen Bevölkerung der Ukraine angesiedelt.

Nach der Volkszählung 1989 haben 6,2 % der Deutschen in der Ukraine als Muttersprache Deutsch angegeben. Die Daten der Volkszählung 2001 haben gezeigt, dass ihre Anzahl bis auf 12,2 % stieg. Gleichzeitig im Jahre 2001 gaben 64,7 % der Deutschen in der Ukraine die deutsche Sprache als ihre zweite Muttersprache an (als erste Muttersprache wurde die russische Sprache angegeben). 22,1 % der Deutschen in der Ukraine haben als Erstsprache die ukrainische Sprache und als Zweitsprache die deutsche Sprache angeführt.

Die Deutschen sind eine der Ethnien in der Ukraine, die auf Grund ihrer nationalen Zugehörigkeit unterdrückt wurden und bis jetzt nicht vollständig rehabilitiert sind. Auf der anderen Seite muss betont werden, dass die Deutschen offiziell als eine nationale Minderheit anerkannt werden. Ihre Gemeinschaft fällt unter die Wirksamkeit des Gesetzes „Über die nationalen Minderheiten der Ukraine“ vom 25. Juni 1992.

Stand 01.12.2007 wurden in der Ukraine mehr als 130 deutsche gesellschaftliche Organisationen offiziell registriert. Die größte Organisation stellt der Rat der Deutschen der Ukraine dar.
http://deutsche.in.ua/de/cms/germans_in_ukraine.html

Aktuelles

Ein bewegender Auftritt der "Singenden Herzen" in der Sendung "Schlagerchampions - Das große Fest der Besten"

Berlin, 13. Januar 2024 - Ein emotionales Highlight ereignete sich heute Abend in Berlin während der großen Schlagershow "Schlagerchampions - Das große Fest der Besten". Der Chor "Singende Herzen", eine talentierte Musikgruppe der deutschen Minderheit in der Ukraine, begeisterte das Publikum mit einem beeindruckenden Auftritt gemeinsam mit dem renommierten Sänger Ben Zucker. Das gemeinsame Lied "Die weißen Tauben sind müde" wurde zu einem symbolträchtigen Zeichen für den Frieden, nicht nur in der Ukraine, sondern weltweit.

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Vertreter des Rates der Deutschen der Ukraine mit Ehrenauszeichnungen geehrt

Die Bemühungen des Rates der Deutschen der Ukraine um die Förderung der Rechte nationaler Minderheiten in der Ukraine erhielten kürzlich eine bemerkenswerte Anerkennung. Drei Vertreter des Rates wurden mit prestigeträchtigen Ehrenauszeichnungen der Werchowna Rada der Ukraine geehrt, die ihre bedeutenden Beiträge zur sozioökonomischen, kulturellen und Bildungsentwicklung des Landes würdigen. Der Rat der Deutschen der Ukraine spielt eine entscheidende Rolle in der Unterstützung des zuständigen Ausschusses der Werchowna Rada der Ukraine bei der Reform der Gesetzgebung zum Schutz der Rechte nationaler Minderheiten.

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Gedenktage für 3 berühmte Deutsche der Ukraine

In diesem Jahr wird 3 berühmten Deutschen der Ukraine auf offizieller Ebene gedacht, die einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung des Landes geleistet haben.

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Arbeitsdiskussion über die Formen des Schutzes von Minderheitenrechten in der Ukraine

Letzte Woche fand eine wichtige Arbeitsdiskussion über die Formen des Schutzes von Minderheitenrechten in der Ukraine statt, deren Vorbereitung fast zwei Monate dauerte. Gemeinsam mit dem Vorsitzenden des zuständigen Ausschusses der Werchowna Rada der Ukraine, Taras Tarasenko und der Leiterin des Staatlichen Dienstes für Ethnopolotik und Gewissensfreiheit, Olena Bohdan, diskutierten anerkannte Experten und Praktiker aus Europa über den Gesetzentwurf "Über nationale Minderheiten der Ukraine", der bereits die erste Lesung in der Werchowna Rada der Ukraine durchlaufen hat.

Der Sprecher der Arbeistgemeinschaft Deutscher Minderheiten in der FUEN Bernard Gaida nahm an diesem Arbeitsgespräch über die neue Gestaltung des Minderheitenrechts in der Ukraine teil. Mit anderen Experten und Mitarbeitern der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen wurde über den Entwurf des Gesetzes "Über nationale Minderheiten der Ukraine" diskutiert, das sich schon nach der ersten Lesung in Werchowna Rada befindet. Trotz der russischen Aggression in der Ukraine sind gleichzeitig die Versuche lobenswert, die Rechte der Minderheiten zu verbessern, mit dem Blick in die friedliche Zukunft.

 

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Wissenschaftliche Fachtagung in Linstow

Vom 16. bis 18. Oktober 2022 fand in Linstow die wissenschaftliche Fachtagung „Neue Perspektiven und Ansätze zur Erforschung der wolhyniendeutschen (Zwangs-)Migration“ statt. Ziel der Tagung war es, die Geschichte der Wolhyniendeutschen, die bisher weitgehend unbeachtet und zu großen Teilen unerforscht ist, sowie das Wolhynier Umsiedlermuseum in Linstow einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen.

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100 Tage… Krieg in der Ukraine

Bericht über die Arbeit des humanitären Zentrums der Deutschen Jugend in Transkarpatien in Zahlen und Fakten. Die große, wichtige und notwendige Arbeit unserer ukrainischen Landsleute zum Wohle ihres Heimatlandes verdient tiefen Respekt.

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Bericht über die Arbeit des humanitären Zentrums der NGO "Deutsche Jugend in Transkarpatien"

Die NGO "Deutsche Jugend in Transkarpatien" und viele Freiwillige und humanitäre Organisationen leisten in der Ukraine unglaubliche Arbeit zur Unterstützung der kriegsbetroffenen Bevölkerung in ihrem Land. Die deutsche Minderheit und ihre Selbstorganisationen haben auf diesem Feld eine wichtige Rolle übernommen.

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Humanitäre Hilfe für die Not leidenden Menschen in der Ukraine

Die Stiftung „Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland“ ist u.a. für die deutsche Minderheit in der Ukraine tätig. Von dort erreichen uns dramatische Hilferufe über die humanitäre Lage der Menschen in dem von Putins Angriffskrieg heimgesuchten Land. Unterstützen Sie uns dabei, den bedrängten Menschen in der Ukraine schnell zu helfen!

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Wie geht es unseren Landsleuten in der Ukraine?

WELT-Gespräch:
Alexander Schlamp, Vorstandsmitglied des Rates der Deutschen der Ukraine, Honorarkonsul der Bundesrepublik Deutschland in Czernowitz, spricht über die deutsche Minderheit, die in der Ukraine lebt.

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„Wir verfallen nicht in Panik“

Wie erleben die Ukrainedeutschen die Bedrohung des Friedens in ihrem Land? Und was hat sich seit dem Beginn des Konflikts vor acht Jahren für sie geändert? Unter anderem darüber spricht Wolodymyr Leysle vom Rat der Deutschen der Ukraine.

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Offizielle Dokumente

Wladimir Leysle

Wladimir Leysle

Vorsitzender

Rat der Deutschen der Ukraine
wul. Olesja Honchara 44, kw. 3
UA-01034 Kiew
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http://deutsche.in.ua/de/cms/germans_in_ukraine.html

Rat der Deutschen der Ukraine

Rat der Deutschen der Ukraine

In der Ukraine leben mehr als 33.000 Vertreter der deutschen Minderheit.
Der Rat der Deutschen der Ukraine ist das koordinierende Hauptorgan, das die Interessen der Deutschen in der Ukraine vertritt.

Tätigkeitsgebiete:

- Kultur, Bildung, deutsche Sprache
- Soziale Projekte
- Wirtschaftliche Beziehungen
- Partnerschaft zwischen Deutschland und der Ukraine
- Jugendarbeit und Jugendaustausch

In mehr als 68 ukrainischen Städten und Dörfern befinden sich deutsche Kulturzentren, sog. Begegnungszentren (BZ), wo die deutsche Sprache und Geschichte unterrichtet werden. In diesen Zentren finden auch Zirkel für dekorative Kunst, Theater, Tänze und Gesang statt. Die Programmtätigkeit der Deutschen der Ukraine wird durch den Wohltätigkeitsfonds «Gesellschaft für Entwicklung» Odessa/GIZ im Rahmen der Förderung durch die deutsche Bundesregierung zugunsten der deutschen Minderheit in der Ukraine unterstützt.

Weitere Informationen: www.deutsche.in.ua

Das Videojournal des Rats der Deutschen der Ukraine