Demokratisches Forum der Deutschen DFDR

In der FUEN vertreten seit 1993.

Seit über 850 Jahren leben auf dem Territorium des heutigen rumänischen Staates Deutsche. Die Siedlungsgebiete der meisten deutschen Gruppen – Siebenbürger Sachsen, Banater und Sathmarer Schwaben, Bessarabiendeutsche, Buchenlanddeutsche, Dobrudschadeutsche, Landler, Durlacher, Deutschböhmen, Steyrer, Temeswarer, Zipser – waren Rumänien erst nach dem Ersten Weltkrieg auf der Grundlage der in den Jahren 1919 und 1920 geschlossenen sogenannten Pariser Vorortverträge zugesprochen worden.

In Bessarabien, einem Teil des rumänischen Fürstentums Moldau, das zwischen 1812 und 1918 von Russland annektiert war, lebten seit Beginn des 19. Jahrhunderts Deutsche. Zur Zeit Kaiser Karls VI. und der Kaiserin Maria Theresia wurden zudem Protestanten aus den österreichischen Erblanden, die sogenannten Landler, zwangsweise in drei auf siebenbürgisch-sächsischem Gebiet gelegene Gemeinden "umgesiedelt", wo sie Brauchtum und Idiom beibehalten haben. Bei der Volkszählung des Jahres 1930 bekannten sich 745.421 (4,1 %) von insgesamt 18.057.028 rumänischen Staatsbürgern zur deutschen Nationalität, 1977 wiesen die rumänischen Statistiken 227.398 Deutsche (1,1 %) aus.

Bei der letzten Volkszählung im Frühjahr 2002 bekannten sich noch über 60.000 Einwohner Rumäniens zu ihrer deutschen Nationalität, damit ist ein Kapitel deutscher Siedlungsgeschichte in Rumänien in seiner bisherigen Form zu Ende gegangen. Die Zahl der Deutschen aus Rumänien, die sich seit 1950 in der Bundesrepublik Deutschland niedergelassen haben, lag zum Ende des Jahres 1999 bei rund 430.000.

Die zahlenmäßig größten – und wohl auch bekanntesten – der deutschen Volksgruppen sind die Siebenbürger Sachsen und die Banater Schwaben. Die älteste deutsche Volksgruppe, die sich in Südosteuropa niederließ, waren die Siebenbürger Sachsen. Sie folgten im 12. Jahrhundert dem Ruf des ungarischen Königs Geysa II., der die deutsche Ostkolonisation im "Land jenseits der Wälder" (terra ultrasilvana) zum Schutz vor Mongolen- und Tartareneinfällen vorantrieb. Die Bezeichnung "Sachsen" ist im übrigen kein Hinweis auf die geographische Herkunft der ersten Einwanderer. Der Begriff "Saxones" wurde in den Niederschriften der ungarischen Kanzleiindices zunächst als Attribut des Rechtsstandes gebraucht. Später entwickelte sich daraus eine Bezeichnung für alle Deutschen Siebenbürgens. Der "Goldene Freibrief" des Ungarnkönigs Andreas II. sicherte den Siebenbürger Sachsen bereits ein Jahrhundert später weitgehende rechtliche, politische, wirtschaftliche und kirchliche Autonomie zu. Diese Selbstbestimmung ging erst Ende des 19. Jahrhunderts mit dem endgültigen Anschluss des Gebietes an Ungarn teilweise verloren. Die Banater Schwaben folgten im 18. Jahrhundert den Aufrufen der Kaiser Karl VI., Joseph II. und der Kaiserin Maria Theresia. Die Siedler stammten vorwiegend aus den linksrheinischen Gebieten Lothringen, Rheinhessen und der Pfalz, einige wenige auch aus Bayern und Schwaben. Ende des 18. Jahrhunderts erfolgte der Anschluss des Gebietes an Ungarn. Um diese Zeit wurden auch im äußersten Nordwesten die Sathmarer Schwaben durch ungarische Landbesitzer angesiedelt.

Die Katastrophe des NS-Regimes und die Folgen seiner Politik und des Zweiten Weltkriegs erschütterten auch die deutsche Minderheit in Rumänien in ihrer Existenz. Als Folge der Verträge zwischen Hitlerdeutschland und der Sowjetunion mussten ab 1940 Tausende Deutsche ihre Heimat in den Grenzgebieten Nord-Buchenland und Bessarabien verlassen und wurden "heim ins Reich" geführt. Die rumänische Kapitulation im August 1944 und der Einmarsch der Sowjetarmee nach Rumänien bedeutete für Tausende Deutsche die Flucht. Für viele, die in Rumänien zurückblieben waren, begann ab Januar 1945 die Deportation in die Sowjetunion. Für die Angehörigen der deutschen Minderheit in Rumänien begannen schwierige und entbehrungsreiche Jahrzehnte.

Die Wende in Rumänien brachte nicht nur eine Verbesserung der bilateralen Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Rumänien (Vertrag über Freundschaftliche Zusammenarbeit vom 29.04.1992), sondern auch einschneidende Verbesserungen und eine neue Qualität der Rahmenbedingungen für die Existenz der deutschen Minderheit und Identität.
 

Direkt nach der Wende etablierte sich das Demokratische Forum der Deutschen in Rumänien (DFDR) als Interessenvertretung und organisierter Verband der deutschen Minderheit. Es ist – mit einem Landesverband als Dachorganisation – mit 5 Regionalforen und Ort- und Zentrumsforen im ganzen Land präsent. Im Gemeinschaftsleben der Deutschen in Rumänien spielen darüber hinaus die Evangelische Kirche A. B., sowie die Römisch-Katholische Kirche eine wichtige Rolle, denen die meisten Angehörigen der Minderheit angehören.
http://www.fdgr.ro

Die Allgemeine Deutsche Zeitung "ADZ" wurde von Redakteuren des "Neuen Weg" (1949–1992) im Jahr 1992 aus der Taufe gehoben. Das Vorgängerblatt wurde inhaltlich und konzeptionell komplett umgestaltet und wendet sich heute als Tageszeitung überwiegend an die deutschsprachige Minderheit in Rumänien.
www.adz.ro

Die "Hermannstädter Zeitung" aus Sibiu erscheint jeweils freitags. Das "Deutsche Wochenblatt in Siebenbürgen" wendet sich an die Siebenbürger Sachsen und rumänieninteressierte Leser im Ausland.
www.hermannstaedter.ro

Deutsche Botschaft Bukarest
http://www.bukarest.diplo.de

Aktuelles

Konferenz in Temeswar, Rumänien: "Minderheiten in Europa"

In Temeswar, der Kulturhauptstadt Europas, fand die Konferenz "Minderheiten in Europa – das Erfolgsmodell Rumäniens für eine stabile Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt" statt. Vom 19. bis 21. Oktober trafen sich hochrangige Vertreter, Beamte, Parlamentarier und Experten auf Einladung der Hanns Seidel Stiftung bei um sich über Minderheitenrechte in Europa und beste Praktiken auszutauschen, jedoch auch aktuelle Konflikte aus Perspektive der Minderheitenpolitik zu betrachten. Mitveranstalter der Konferenz war das Demokratische Forum der Deutschen in Rumänien. 

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ADZ Online: Quo vadis, deutsche Minderheit?

Wieviele Deutsche in Rumänien sprechen noch Deutsch als Muttersprache? Und wie sieht es aus mit der deutschen Bildungskultur? Reflektiert sich die Mühe, die in die Aufrechterhaltung des deutschsprachigen Schulsystems gesteckt wird, in den vorläufigen Zahlen der letzten Volkszählung über die Bildung der Deutschen?

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Zweite Vertreterversammlung des Landesforums in diesem Jahr

Pressemitteilung des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien:
Zu einer zweiten ordentlichen Versammlung in diesem Jahr traten die Vertreter des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien (DFDR) am Freitag, den 8. April, zusammen. Die online-Beratung wurde vom stellvertretenden DFDR-Vorsitzenden Martin Bottesch geleitet, da der Vorsitzende, Dr. Paul-Jürgen Porr, verhindert war.

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Bunte Blumenpracht

Welche Restaurierungsmöglichkeiten es aber für diese alten und manchmal schon verblassten oder sogar zerstörten Blumenmalereien gibt, das werden wir gemeinsam von Frau Cristina Kiru, Restauratorin im Astra Museum Hermannstadt, im Rahmen unseres Workshops erfahren, der am 2. April 2022 um 17.00 Uhr im Spiegelsaal des Forums (Str. Gen. Magheru/Sporergasse Nr.1-3 in Hermannstadt stattfinden wird.

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Am Montag beginnt der Selbstzensus

„Stehe zu deiner Identität“
Zu ihrer ersten ordentlichen Versammlung in diesem Jahr traten die Vertreter des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien (DFDR) am Freitag, den 4. März, zusammen. Zuvor hatte der DFDR-Vorstand getagt. Die Beratungen erfolgten online und wurden vom DFDR-Vorsitzenden Dr. Paul-Jürgen Porr geleitet.

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Weihnachtskonzert zum Mitsingen

Trio Saxones Plus haben sie eine ganze Reihe von Advents- und Weihnachtsliedern aufgezeichnet, teils aus dem deutschen Volksgut, teils aus der rumänischen Tradition stammend; - aber auch solche, die längst zu internationalen Hits geworden sind.

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Spiegelungen zum Thema „Transnationale Karpaten“

Die aktuelle Ausgabe der Spiegelungen. Zeitschrift für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas widmet sich der Frage, wie literarische Imaginationen der Karpaten ab dem 18. Jahrhundert zu Projektionsflächen sozialer, historischer und kultureller Werte wurden. 

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Beauftragter der Bundesregierung besuchte Nordsiebenbürgen

In Sathmar traf Dr. Fabritius vergangenen Dienstag Vertreter des Regionalforums Nordsiebenbürgen im Wendelin-Fuhrmann-Saal des Kulturtreffpunkts. Begrüßt wurde zunächst der hohe Gast aus Deutschland von Josef Hölzli, dem Vorsitzender des Regionalforums Nordsiebenbürgen.

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SE Cord Meier-Klodt, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Rumänien, wurde die Ehrennadel in Gold des DFDR verliehen

SE Cord Meier-Klodt, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Rumänien, wurde die Ehrennadel in Gold des DFDR verliehen. Die Festlichkeit fand am 25. Juni im Spiegelsaal des Forumshauses in Hermannstadt statt, daran teilgenommen haben Reinhart Guib und D. Dr. Christoph Klein, der amtierende sowie emeritierte Bischof der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien, Emil Hurezeanu, der Botschafter Rumäniens in Wien, DFDR-Vorstandsmitglieder und Direktoren der Forums-Stiftungen.

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Tradition wird weitergeführt

Mehr als 250 Handballnachwuchsspielerinnen und -spieler aus Hermannstadt, Karlsburg, Deva, Klausenburg, Fogarasch, Weidenbach und Alesd werden morgen beim Turnier zum 100. Jubiläum des Handballspiels in Hermannstadt erwartet. Die Veranstaltung steht unter dem Motto "100 Jahre Handball in Hermannstadt - Die Tradition wird weitergeführt" und wird ab 10 Uhr auf den Kleinfeldfußball-Spielflächen gegenüber vom Stadion im Erlenpark stattfinden.

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Offizielle Dokumente

Paul-Jürgen Porr

Paul-Jürgen Porr

Vorsitzender

Demokratisches Forum der Deutschen in Rumänien DFDR
Str. General Magheru 1-3
RO-550185 Sibiu
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+40 (269) 212 636
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Demokratisches Forum der Deutschen DFDR

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Forumul Democrat al Germanilor din România

Das Demokratische Forum der Deutschen in Rumänien ist der Dachverband der deutschen Minderheit in Rumänien und zählt rund 20.000 Mitglieder. Das DFDR unterhält die einzige deutsche Tageszeitung in Südosteuropa, die "Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien", drei deutsche Wochenzeitungen und ist der Herausgeber zahlreicher Buchpublikationen zur rumäniendeutschen Literatur, Geschichte und Kultur. Besonders aktiv ist das DFDR im politischen Bereich, unter anderem in Sibiu/Hermannstadt, wo es den Bürgermeister  im vierten Mandat stellt, sowie eine Zweidrittelmehrheit im Stadtrat. Das DFDR ist im Parlament mit einem Abgeordneten vertreten.