Konferenz in Temeswar, Rumänien: "Minderheiten in Europa"
In Temeswar, der Kulturhauptstadt Europas, fand die Konferenz "Minderheiten in Europa – das Erfolgsmodell Rumäniens für eine stabile Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt" statt. Vom 19. bis 21. Oktober trafen sich hochrangige Vertreter, Beamte, Parlamentarier und Experten auf Einladung der Hanns Seidel Stiftung bei um sich über Minderheitenrechte in Europa und beste Praktiken auszutauschen, jedoch auch aktuelle Konflikte aus Perspektive der Minderheitenpolitik zu betrachten. Mitveranstalter der Konferenz war das Demokratische Forum der Deutschen in Rumänien.
Der erste Tag der Konferenz wurde von Benjamin Józsa, dem Geschäftsführer des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien, moderiert. Die Teilnehmer wurden von verschiedenen Rednern begrüßt, darunter der Bürgermeister von Temeswar, Dominic Fritz, der die Bedeutung von Mehrsprachigkeit und Vielfalt betonte. Markus Ferber, MdEP und Vorsitzender der Hanns Seidel Stiftung, hielt einen Vortrag über die rechtlichen Grundlagen der Minderheitenrechte in Europa. Er betonte die Vielfalt der Ansätze und Phasen in der EU und die unterschiedliche Auslegung von Minderheitenrechten in Europa. Ferber unterstrich auch, dass die EU in Schlüsselbereichen der nationalen Minderheiten keine Gesetzgebungskompetenz habe, da diese Fragen in die Zuständigkeit der Mitgliedsstaaten fallen.
Markus Ferber wurde stellvertretend für die Leistungen der Hanns-Seidel-Stiftung seitens des DFDR die Ehrennadel in Gold feierlich überreicht. Die Laudatio hielt der DFDR-Abgeordnete, Ovidiu Gan], der dabei nicht nur die Verdienste des Parlamentariers heraushob, sondern auch Projekte der Hanns Seidel Stiftung zur Förderung der nationalen Minderheiten in Rumänien und besonders der deutschen, die den Nachwuchs fördern oder zur politischen Bildung beitragen.
Der zweite Tag der Konferenz konzentrierte sich auf Minderheitenrechte in europäischen Ländern und beinhaltete Fallstudien und Beispiele für bewährte Praktiken. Experten wie Dr. Radu Carp, Dr. Ihor Lossovskyi, Dr. Bernd Fabritius, Thomas [indilariu, und Ludmila Burlaca sprachen über die Minderheitenrechtslage in der Ukraine, Deutschland, Rumänien, der Republik Moldau und der Slowakei. Sie beleuchteten die aktuellen Herausforderungen und Reformen im Bereich der Minderheitenrechte.
Eine Podiumsdiskussion zur Sicherheitsdimension der Minderheitenproblematik wurde mit Forschern aus Rumänien, Ungarn, der Republik Moldau und der Ukraine geführt. Dabei wurde betont, dass Konflikte und Kriege Minderheiten stark beeinflussen und dass Minderheiten oft in internationalen Konflikten instrumentalisiert werden.
Die Konferenz endete mit Schlussbemerkungen von Benjamin Bobbe, dem Regionalleiter der Hanns-Seidel-Stiftung für Zentral- und Osteuropa. Er betonte die Bedeutung von Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Menschenrechten als Grundlage für den Schutz von Minderheiten und forderte einen internationalen Dialog zur Förderung der Minderheitenrechte.
Foto: Hanns Seidel Stiftung