Volksrat der Deutschen der Kirgisischen Republik
In der FUEN vertreten seit 1998.
Die fünf Millionen Einwohner konzentrieren sich vor allem auf das Tschüital im Norden und das Ferganatal im Süden, sowie in geringerem Maße auf die Bergtäler. Die Bevölkerung setzt sich aus 80 verschiedenen Nationalitäten zusammen. Die Kirgisen (64,9 % der Bevölkerung) sind ein Turkvolk und bekennen sich überwiegend zum sunnitischen Islam. Außerdem leben Usbeken (13,8 %), Russen (12,5 %), Dunganen (chinesische Muslime, 1,1 %), Uiguren (1,0 %), Ukrainer (1,0 %), Tadschiken (0,9 %), Tataren (0,9 %), Kasachen (0,9 %) und Angehörige weiterer Minderheiten, wie etwa 57.000 Mescheten, im Lande.
Anfang der 1990er Jahre lebten noch ca. 100.000 Deutsche (Kirgisistandeutsche - meist Baptisten oder Mennoniten) dort; sie sind inzwischen mehrheitlich nach Deutschland ausgewandert, aber es gibt noch kleine deutsche Gemeinden in Dörfern wie Luxemburg und Bergtal. 1999 gab es noch etwa 20.000 Deutsche (Bevölkerungsanteil 0,4 %) in Kirgisistan. 2007 wurde deren Zahl mit ca. 12.000 geschätzt. Die orthodoxen Christen unter den Russen und Ukrainern werden geistlich von der russisch-orthodoxen Kirche betreut; die Deutschen gehören in ihrer Mehrheit der katholischen Kirche und der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Russland und anderen Staaten an.
Es gibt nationale Zentren, die unter dem Dach des Völkerassamblees versammelt sind. Das Völkerassamblee hat den Status eines Beirates beim Präsidenten und wird von ihm gefördert. Innerhalb verschiedener Programme, die vorwiegend von den USA finanziert wurden, entstanden in Kirgisien in den 1990er Jahren zahlreiche „non profit organisations“. Das sind beispielsweise: Advocates on behalf of Jews in Russia, Ukraine, the Baltic States & Eurasia, Civic Human Rights Protection – Public Association of the Kyrgyz, Coalition of NGOs ‘For Democracy and Civil Society’, Foundation for Tolerance International, Jaiyl Regional Committee for Human Rights, Kyrgyz Committee for Human Rights, Kyrgyzstan Bureau on Human Rights and Rule of Law, Public Foundation Human Rights and Democracy Center, Institute for Regional Studies.
Zentraler Interessensvertreter der deutschen Minderheit in der Republik Kirgistan ist der Volksrat der Deutschen Kirgistans. Der Volksrat arbeitet in acht Begegnungsstätten in verschiedenen Regionen des Landes (Bischkek, Sokuluk, Belowodskoje, Kara-Balta, Kant, Tokmok, Osch und Talas).
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Kirgistan ist kein Mitglied des Europarats und hat das Rahmenübereinkommen daher nicht ratifiziert. Allerdings kann das Ministerkomitee des Europarats jeden Nichtmitgliedstaat des Europarats einladen, dem Rahmenübereinkommen beizutreten (Artikel 29.1 Rahmenübereinkommen). Eine solche Einladung wurde bisher noch nicht ausgesprochen.
Kirgistan ist kein Mitglied des Europarats und hat die Sprachencharta daher nicht ratifiziert. Allerdings kann das Ministerkomitee des Europarats jeden Nichtmitgliedstaat des Europarats einladen, der Sprachencharta beizutreten (Artikel 20.1 Sprachencharta). Eine solche Einladung wurde bisher noch nicht ausgesprochen.
Nach der Verfassung hat jeder Mensch das Recht seine Nationalität frei zu bestimmen. Es gibt in Kirgisistan kein Gesetz über Rechte nationaler Minderheiten. Darüber hinaus wird der Begriff „nationale Minderheit“ in der Gesetzgebung nicht benutzt. Allerdings garantiert die kirgisische Verfassung allen Nationalitäten, dass sie gleich vor dem Gesetz sind und dass sie nicht diskriminiert werden.