Zukunft und Perspektiven der AGDM
Die 1991 in Budapest gegründete Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten vereint heute über 23 Organisationen in 21 Länder und ist damit die größte Arbeitsgemeinschaft in der FUEN.
„Die AGDM hat den Förderorganisationen gezeigt, dass man nicht nur über die Minderheiten sprechen soll, sondern mit den Minderheiten. Genau denselben Dialog erwarte ich in den verschiedenen Arbeitsgemeinschaften, die wir haben – in der Arbeitsgemeinschaft Slawischer Minderheiten und der türkische Arbeitsgemeinschaft“, so der FUEN Präsident Hans Heinrich Hansen.
Trotz der langjährigen Erfahrung und Vorbildlichkeit der AGDM in einigen Fragen, bleiben noch Wünsche vorhanden wie die Tätigkeit der AGDM noch effektiver zu gestalten. Das wollen die AGDM Mitglieder durch eine festen Basis und klaren Strukturen innerhalb der Arbeitsgemeinschaft erreichen. Eben diese Fragen wurden von den Teilnehmern am Anfang des Treffens am stärksten diskutiert. Der Vorschlag, einige Änderungen in die Geschäftsordnung aufzunehmen und einen AGDM Sprecher im August/Anfang September zur Wahl zu stellen, kam gut an und wurde von allen Anwesenden einstimmig unterstützt.
Im Rahmen des Arbeitstreffens konnten die AGDM Mitglieder im Dialog mit dem Beauftragtem der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Hartmut Koschyk und Leiter des BMI Referates AM3 Dr. Alexander Schumacher ihre Arbeitspläne für das Jahr 2016 konkretisieren und die Probleme der Minderheit in jeweiligen Länder erörtern.
Hartmut Koschyk hob die Wichtigkeit der FUEN und AGDM hervor und vermerkte den Besuch für ein paar kommende Veranstaltungen, wie zum FUEN Kongress am 18. – 22. Mai 2016 in Breslau.
„Es ist schon wichtig, dass sich die FUEN zu Wort meldet, um deutlich zu machen, dass Minderheitenrechte und Minderheitenpolitik ein ganz entscheidender Faktor für die Friedenspolitik darstellt. Und es ist gut, dass die FUEN in diesem Jahr in Breslau und Baltikum aufspringt“, so der Beauftragter der Bundesregierung.
Ein weiterer Faktor für die Friedenspolitik seien die Regierungskommissionen, die in Russland, der Ukraine, Kasachstan, Kirgistan und Usbekistan schon seit Jahren funktionieren. In anderen Ländern sollen ähnliche Treffen einmal im Jahr durchgeführt werden.
Das Jubiläumsjahr der Arbeitsgemeinschaft und die dazu vorbereitende Broschüre, die Planung einer Wanderausstellung über die deutschen Minderheiten waren auch wichtige Punkte des Tages.
Die weiteren Themen der Diskussion waren Jahresschwerpunkte 2016, das vor sechs Monaten gegründete Koordinierungsbüro in Berlin und damit zusammenhängende Tätigkeiten und Herausforderungen.
Um einen Input dem neu gegründetem Büro zu geben, sowie den anwesenden Vertretern der AGDM die Tätigkeiten des Minderheitenrates der vier nationalen und autochthonen Minderheiten Deutschland vorzustellen, wurde Frau Judith Walde, Leiterin des Minderheitensekretariates in Berlin, eingeladen. Am Ende der Sitzung wurden einige Vorschläge zur Stärkung der Kommunikation der AGDM Mitglieder und des Koordinierungsbüros in Berlin festgehalten.
Parallel zu den Arbeitsgesprächen der AGDM Mitglieder fand am Nachmittag die Präsidiumssitzung der FUEN statt. Die FUEN steht vor ihrem jährlichen Kongress, wo in diesem Jahr viel auf der Agenda steht. Neben der Satzungsänderung, wird in diesem Jahr ein neues Präsidium die Arbeit aufnehmen. Die im diesem Jahr geplanten Projekten, wie die EUROPEADA 2016, die größte Fußballeuropameisterschaft der Minderheiten, sowie die Teilnahme und Mitwirkung an den OSZE Aktivitäten stehen vor der Tür.
Während des Gespräches wurden die Vorbereitungen für die EUROPEADA 2016 besprochen, sowie die Aktivitäten die die FUEN im Rahmen und in Zusammenarbeit mit dem OSZE in 2016 durchführt. Das wichtigste Thema war aber die inhaltliche und organisatorische Vorbereitung des anstehenden Kongresses von 18.-22. Mai 2016 in Breslau / Wroclaw, sowie die Delegiertenversammlung die dort am 21. Mai stattfinden wird. Bei dieser Wahldelegiertenversammlung wird ein neues Präsidium für einen Zeitraum von drei Jahren gewählt und einige Satzungsänderungen vorgeschlagen. Das Präsidium hat zudem die schon eingegangenen Vorschläge der Mitgliedsorganisationen besprochen.
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