Workshop in Oppeln/Opole: AGDM präsentiert interaktive Karte musealer Einrichtungen der deutschen Minderheiten
Am 12. und 13. Dezember 2024 fand im in Oppeln/Opole (Polen) beheimateten Dokumentations- und Ausstellungszentrum der Deutschen in Polen (DAZ) der zweitägige Workshop „Junges Publikum in der Museumsarbeit“ statt. Die Veranstaltung, die vom Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) in Kooperation mit der AGDM sowie dem DAZ organisiert wurde, brachte Museumsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter sowie Kulturvermittlerinnen und Kulturvermittler aus Mittel- und Osteuropa sowie Zentralasien zusammen. Ziel war es, zukunftsfähige Ansätze für die Einbindung junger Zielgruppen in die Museumsarbeit zu entwickeln.
Eröffnet wurde der Workshop am Vormittag des 12. Dezember vom AGDM-Sprecher Bernard Gaida, der in seinem Grußwort die Bedeutung musealer Einrichtungen für die Bewahrung der Geschichte und Identität der deutschen Minderheiten hervorhob. „Unsere Perspektiven wurden jahrzehntelang nicht erzählt und auch heute oft nicht verstanden oder verschwiegen. Es ist daher entscheidend, Mittel und Wege zu finden, um unser kulturelles Erbe sichtbar zu machen.“ Gaida betonte zudem die Notwendigkeit der Vernetzung und Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen musealen Einrichtungen: „Nur durch den Austausch und das Wissen um die Geschichten der vielen Volksgruppen können wir uns selbst und unsere Identität verstehen.“
Ein zentrales Element ebenjener Vernetzung ist die von der AGDM kürzlich ins Leben gerufene interaktive Karte musealer Einrichtungen der deutschen Minderheiten in Europa und Zentralasien. Die laufend aktualisierte Plattform bietet eine Übersicht über Museen, Heimatstuben und private Sammlungen, die sich der Geschichte der deutschen Minderheiten widmen. Sie trägt dazu bei, die kulturelle Vielfalt sichtbar zu machen und bisher wenig bekannte Einrichtungen ins Rampenlicht zu rücken. Auf diese Weise können nicht nur Partnerschaften und Kooperationen gestärkt werden, sondern die Karte dient auch als Werkzeug, um neue Projekte und Initiativen anzustoßen. Sie kann unter agdm.fuen.org/museum_map eingesehen werden. (Hinweis: Sollten Sie weitere museale Einrichtungen der deutschen Minderheiten kennen, die auf der Karte bisher nicht abgebildet sind, freuen wir uns über Ihre Hinweise an unsere E-Mail-Adresse: agdm@fuen.org.)
Am ersten Tag des Workshops in Oppeln/Opole – an dem unter anderem auch Rafał Bartek, Vorsitzender des Verbandes der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen (VdG), sowie Dr. Paul-Jürgen Porr, Vorsitzender des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien, teilnahmen – standen neben den einführenden Impulsen die Besichtigung der Ausstellung des DAZ mit einem Fokus auf Vermittlung für Kinder und Jugendliche sowie eine Reflexionsrunde auf dem Programm. Ergänzt wurde der Tag durch Vorträge von Silvia Gebel (Stadtpalais Stuttgart) sowie von „Achtet AlisMB“, dem Jugendgremium der Staatlichen Museen zu Berlin, die innovative Ansätze und praktische Beispiele präsentierten.
Am 13. Dezember wurde der Workshop mit weiteren Programmpunkten fortgeführt. Im Zentrum standen interaktive Gruppenarbeiten zu den Themen Jugendpartizipation, digitale Vermittlungsformate sowie zukunftsfähige Programmangebote.
Die Ergebnisse des Workshops sollen als Grundlage für eine verstärkte Zusammenarbeit und Weiterentwicklung musealer Angebote dienen. Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite des ifa.
Die Entwicklung der interaktiven Karte auf der AGDM-Webseite wurde finanziert aus Mitteln des Bundesministeriums des Innern und für Heimat.
Titelfoto (v. l. n. r.): Weronika Wiese, Leiterin des DAZ; Barbara Stoklossa-Braems, ifa-Regionalkoordinatorin für Polen, Tschechien und die Slowakei; Bernard Gaida, AGDM-Sprecher und FUEN-Vizepräsident