In Bayreuth tagten die Heimatvertriebenen und Heimatverbliebenen zum 4. Mal zusammen

Im Jahr 2020 fand mit Förderung des Bundesinnenministeriums erstmalig eine internationale Fachtagung unter dem Titel „Heimatvertriebene und Heimatverbliebene – Zwei Seiten der gleichen Medaille“ in Dresden statt. Bei der Tagung trafen sich erstmals seit der deutschen Wiedervereinigung und dem politischen Umbruch in Mittel- und Osteuropa in den Jahren 1989/1990 die Landsmannschaften und nach §96 BVFG tätigen Einrichtungen zum Austausch mit Vertretern der deutschen Minderheiten aus dem Ausland.

Dieser groß angelegte, grenzübergreifende und inklusive Vermittlungsansatz der Kulturstiftung, in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft deutscher Minderheiten (AGDM) in der FUEN wurde mit großer Zustimmung angenommen.

Folgeveranstaltungen im gleichen Format fanden, in Zusammenarbeit zwischen Kulturstiftung und AGDM, in 2021 in Wiesbaden und in 2022 in Stuttgart, statt.

Nun fand vom 28. bis 30. Juni 2023 die diesjährige, 4. der Reihe nach, internationale Fachtagung unter erneuter Teilnahme von hochrangigen Repräsentanten aus den Reihen der deutschen Minderheiten in Bayreuth im Freistaat Bayern statt.

Der Auftakt der Tagung wurde von der Bundesbeauftragten für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Fr. Natalie Pawlik MdB., im Lastenausgleichsarchiv - Außenstelle des Bundesarchivs in Bayreuth eingeleitet. Rund 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Tagung aus ganz Deutschland und aus mehreren europäischen Ländern begrüßten Rita Hagl-Kehl, MdB, Parl. Staatssekretärin a.D., Mitglied des Präsidiums des Bundes der Vertriebenen und Kuratoriumsvorsitzende der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen, Bernard Gaida, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten in der FUEN, Hartmut Koschyk, Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung „Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland“ und der ehemalige Bundesbeauftragte für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Staatsministerin im Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales Ulrike Scharf MdL, Sylvia Stierstorfer MdL, Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene, Bayerisches Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales und der Oberbürgermeister aus Bayreuth,  Thomas Ebersberger, sowie der Direktor des Lastenausgleichsarchivs Karsten Kühnel.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der gemeinsamen Tagung von Kulturstiftung und Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten nahmen auf Einladung der Stiftung „Verbundenheit“ an der Kulturgala im Rahmen der Veranstaltung „Tage der Verbundenheit“ teil, die gleichzeitig in Bayreuth organisiert von der Stiftung „Verbundenheit“ stattfand. Es gab dabei viele Möglichkeiten zum Austausch mit den Vertreterinnen und Vertreter der deutschsprachigen Gemeinschaften aus Lateinamerika.

Am zweiten Tagungstag wurden gemeinsam Impulse für grenzüberschreitende Kulturprojekte, Zusammenarbeit der Jugendorganisationen und neue Wege der Wissensvermittlung zum deutschen kulturellen Erbe gesetzt.

Erneut haben bei dieser Veranstaltung Landsmannschaften sowie weitere Akteure und deutsche Minderheiten gemeinsam an einem Tisch gesessen. Insbesondere Möglichkeiten von Kooperationen und einer nachhaltigen Zusammenarbeit zwischen „Heimatvertriebenen“ und „Heimatverblieben“ standen erneut im Zentrum der Veranstaltung und haben dem länderübergreifenden, verständigungspolitischen Gedanken Rechnung getragen.

Insgesamt hat die Veranstaltung erneut Impulse gesetzt, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der „Heimatvertriebenen“ und der „Heimatverbliebenen“ zu stärken und damit einhergehend auch das Bewusstsein um das deutsche kulturelle Erbe im Osten Europas, im Einklang mit dem Kulturparagraphen §96 BVFG und mit dem europäischen Integrationsgedanken in der öffentlichen Wahrnehmung, nachhaltig zu befördern.

„Schon zum vierten Mal trafen sich die Mitstreiter von den deutschen Volksgruppen aus mehreren Ländern mit Menschen aus dem Kreis der Landsmannschaften in Deutschland. Die Plattform, die die AGDM mit Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen aufgebaut hat, zeigte schon mehrmals ihre Stärke. Zuerst ist eine Partnerschaft mit gegenseitiger Beachtung der unterschiedlichen Zielsetzung und Handlungen entstanden.  Das gab uns die Möglichkeit auch gemeinsame Ziele zu überlegen wie zum Beispiel die gemeinsame Jugendarbeit. Einer davon, die mir persönlich sehr nah ist, ist die Erstellung eine Plattform der Zusammenarbeit der musealen Einrichtungen, die über das Schicksal der Deutschen in ihren Heimatländern erzählen. Das hat die AGDM bereits angefangen umzusetzen. Auch die frischen Ergebnisse der Bayreuther Konferenz als Mitveranstalter mit der Kulturstiftung werden wir einordnen um sie auf den Weg bringen. Außerdem war die Konferenz wie immer eine Begegnung mit unzähligen guten Gesprächen unter den Teilnehmer aber auch Gästen die dieses Jahr besonders zahlreich und repräsentativ für den Bund, Land Bayern und Stadt Bayreuth dabei waren“, sagte zum Schluß der Tagung der Sprecher der AGDM, Bernard Gaida.