FUEN Delegation in der Ukraine
Das wichtigste Ereignis des ersten Besuchstages waren die Gespräche des Runden Tisches der nationalen Minderheiten, die durch Dr. Laszlo Brenzovics und Mihaly Toth, Mitglieder der ungarischen Minderheit, geführt wurden. Die Vertreter der jeweiligen Minderheiten berichteten über die Lage ihrer Volksgruppe, wobei Meistens das Problem einer fehlenden Unterstützung des Staates bemängelt wurde. Teilnehmer der Gespräche waren auch die Krim Tataren. Rafat Chubarov berichtete über die Situation auf der Halbinsel, meinte dabei aber auch, dass die Annexion das Volk selber stärkte. Vertreter der Deutschen Minderheit Vladimir Leysle betonte, dass der Besuch der FUEN-Delegation eine wichtiges symbolisches Ausmaß hat, da sie die Verbindung mit Europa zeigt.
Der 23. März war für Bernard Gaida ein Tag der Treffen mit der deutschen Minderheit in der Ukraine. Zuerst besuchte er das Büro der deutschen Organisationen in der Ukraine, wo er sich mit Tetiana Zagorovets und Maria Karapata traf. Die Gespräche betrafen die Situation der Deutschen im Lande. Die deutsche Minderheit ist mit ca. 33 000 Mitgliedern keine kleine Volksgruppe, muss aber ohne staatliche Hilfsmittel auskommen und kann nur mit Eigenmitteln und Mitteln aus der Bundesrepublik Deutschland rechnen. Dazu führten die Annexion vom Krim und der Krieg im Donezk Gebiet zu Problemen mit der Kommunikation und Zusammenarbeit mit Kiev.
Am selben Tag besuchte Gaida noch das Zentrum der Deutschen Kultur „Widerstrahl“, das gleichzeitig Sitz des Bildungs- und Informationszentrums in der Ukraine (BIZ) ist. Hier wurden Gespräche mit Leiterin des Zentrum Lyudmila Kowalenko-Schneider und dem Leiter der Sprachabteilung Mykola Karpik geführt. Es war eine Gelegenheit um kennenzulernenden, wie die Tätigkeit der Deutschen in der Ukraine im Kultur- und Bildungsbereich aussieht. Dazu gehörte auch die Teilnahme an einer Unterrichtsstunde des Kurses der deutschen Sprache für ethnische Deutsche.
Autor: Łukasz Malkusz