AGDM legt Positionspapier zu den Anliegen der deutschen Minderheiten vor

Die FUEN-Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten (AGDM) hat ein Positionspapier zu den Anliegen der deutschen Minderheiten veröffentlicht. Es bündelt die Erwartungen der deutschen Minderheiten in Europa und Zentralasien an die deutsche Politik und benennt konkrete Handlungsfelder für die kommenden Jahre.

Im Mittelpunkt stehen eine verlässliche Förderung durch den Bund, die Stärkung von Bildung, Kultur, Medien- und Jugendarbeit sowie die Berücksichtigung außenpolitischer Fragen. Das Papier hebt hervor: „Die AGDM in der FUEN fordert eine zukunftsorientierte und nachhaltige Stärkung der deutschen Minderheiten in Europa und Zentralasien – als Brückenbauer zwischen den Kulturen, als Teil der deutschen Kulturnation und als gestaltender Faktor in ihren Heimatgesellschaften.“

Vor dem Hintergrund der historischen Verantwortung Deutschlands gegenüber den deutschen Minderheiten aufgrund von Vertreibung, Diskriminierung und Sprachverlust nach 1945 nennt die AGDM sechs zentrale Bereiche, in denen dringender Handlungsbedarf besteht:

- Förderpolitik: institutionelle Modelle, längere Projektlaufzeiten, automatische Inflationsanpassung, Bürokratieabbau sowie stärkere politische Sichtbarkeit

- Bildung und Sprache: Ausbau von Schulnetzwerken, gezielte Lehrkräftefortbildung, Unterstützung nichtöffentlicher Schulen und abgestimmte Sprachförderstrategien

- Kulturerhalt: Förderung überregionaler Kulturzentren, Stärkung der musealen Arbeit und Erinnerungskultur durch ein Bundesprogramm

- Medien: verlässliche Finanzierung der Minderheitenmedien und Sicherung des Zugangs zu deutscher Sprache und Kultur

- Jugendarbeit: nachhaltige Förderung und strukturelle Absicherung der Jugendorganisationen

- Außenpolitische Anliegen: unter anderem Anerkennung der deutschen Volksgruppe in Slowenien, Einbindung in bilaterale Kulturabkommen, Fortsetzung der Unterstützung der deutschen Minderheit in der Ukraine sowie Reform des Wahlrechts für im Ausland lebende Deutsche

Mit ihrem Positionspapier richtet die AGDM einen klaren Appell an die Bundesregierung. Sie macht deutlich, dass sie als Interessensvertretung der Selbstorganisationen der deutschen Minderheiten in über 20 europäischen und zentralasiatischen Ländern für mehr als eine Million Angehörige ebenjener deutscher Gemeinschaften steht. Die Bundesregierung, so die Forderung, müsse ihrer besonderen Verantwortung gegenüber diesen Gemeinschaften auch über die Erlebnisgeneration hinaus gerecht werden – durch gezielte politische, finanzielle und gesellschaftliche Maßnahmen für eine lebendige und sichtbare Minderheitenpolitik im 21. Jahrhundert.

Das Positionspapier können Sie hier einsehen und herunterladen.