Programm: Horizon Europe Framework Programme (HORIZON)

Veranschlagte Haushaltsmittel: 2-3 Millionen Euro 

Antragsfrist: 20. April 2022 

Förderfähigkeit: Jede Rechtsperson, unabhängig von ihrem Sitz, einschließlich Rechtspersonen aus nicht assoziierten Drittländern oder internationalen Organisationen (einschließlich internationaler europäischer Forschungsorganisationen), kann sich beteiligen (unabhängig davon, ob sie für eine Finanzierung in Frage kommt oder nicht), sofern die in der Horizont-Europa-Verordnung festgelegten Bedingungen sowie alle anderen im jeweiligen Aufforderungsthema festgelegten Bedingungen erfüllt sind. 

Bereich: 
Sprachen sind Ausdruck der Identität, der Kultur und der Art und Weise, wie Gemeinschaften und Völker ihre Welt wahrnehmen, ganz gleich, ob sie international von Millionen von Menschen oder nur von kleinen und abgelegenen Gemeinschaften gesprochen werden. Sie sind ein wesentlicher Bestandteil des reichen Gefüges der europäischen Kultur. Wenn Sprachen verschwinden, verarmt unsere kulturelle Vielfalt. Diese Gefahr ist zwar international anerkannt (u. a. von der UNESCO, dem Europarat und der OSZE), aber viele der Regional-, Minderheiten- und Lokalsprachen, die heute in der Europäischen Union, den assoziierten Ländern und den Nachbarländern gesprochen werden, sind vom Verschwinden bedroht. 

Ausgangspunkt soll sich in einer Analyse der soziolinguistischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Situation der gefährdeten europäischen Sprachen, der Gründe für ihren gefährdeten Status sowie der vergangenen und gegenwärtigen politischen Maßnahmen befinden. Im Rahmen des Projekts sollten Wege vorgeschlagen werden, um die Wiederbelebung dieser gefährdeten Sprachen zu fördern. Dies beinhaltet die Förderung und Unterstützung ihrer Verwendung sowie ihrer Weitergabe von Generation zu Generation.  

Das Projekt sollte Maßnahmen in verschiedenen Bereichen wie dem Bildungs-, Kultur- und Kreativsektor erforschen und sie mit der regionalen Entwicklung verknüpfen.  

Verfügbare Ergebnisse bereits durchgeführter Forschungsarbeiten zur Wiederbelebung von Sprachen sollten berücksichtigt werden, während die Ermittlung des Bedarfs an weiteren Forschungsarbeiten in diesem Bereich gefördert werden sollte.  

Die Beteiligung regionaler oder lokaler Gemeinschaften und/oder Verwaltungen, der Zivilgesellschaft, von Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen, Netzwerken und Plattformen, die sich mit Mehrsprachigkeit und der Förderung von Regional- und Minderheitensprachen befassen, wird gefördert und gewährleistet effiziente und umfassende Bottom-up-Lösungen. 

Das Projekt sollte zu mindestens zwei der folgenden erwarteten Ergebnisse beitragen: 

  • Verbesserung der Zusammenarbeit auf europäischer Ebene zwischen den wichtigsten Akteuren und Interessengruppen innerhalb der Gemeinschaften gefährdeter Sprachen. 
  • Stärkung der lokalen Gemeinschaften und Förderung des Engagements der Bürger bei der nachhaltigen Bewirtschaftung ihrer eigenen sprachlichen Ressourcen im Einklang mit den Grundsätzen der Faro-Konvention.  
  • Strategien vorschlagen, um junge Menschen in die (Wieder-)Entdeckung ihres sprachlichen Erbes und dessen Bedeutung für die Entwicklung ihrer Identität und den Aufbau von Gemeinschaften einzubeziehen. 
  • Förderung der Gleichstellung und der sprachlichen Vielfalt im Einklang mit dem Motto der EU "In Vielfalt geeint" und ihrer Arbeit zur Stärkung der zentralen Rolle der Mehrsprachigkeit in Europa. 
  • Stärkung der Identifizierung, Bestandsaufnahme und Weitergabe von Regional-, Minderheiten- und Lokalsprachen als Träger mündlicher Ausdrucksformen und Traditionen im Einklang mit den Grundsätzen des UNESCO-Übereinkommens zum Schutz des immateriellen Kulturerbes von 2003.  

Weitere Informationen dazu sind hier zu finden.