Gedenken an das Unrecht: Ungarndeutsche Verschleppung und Vertreibung
Am 19. Januar gedenken wir dem schmerzhaften Kapitel der Verschleppung und Vertreibung der Ungarndeutschen während des Zweiten Weltkriegs. Ein Ereignis, das nicht nur historisch bedeutsam ist, sondern auch eine tiefe Wunde in der Geschichte der deutschen Minderheit in Ungarn hinterlassen hat.
Das ungarische Parlament erklärte im Jahr 2012 den 19. Januar offiziell zum Gedenktag für die Verschleppung und Vertreibung der Ungarndeutschen. Damit setzte Ungarn ein bemerkenswertes Zeichen, indem es als erster europäischer Staat das Unrecht anerkannte, das der deutschen Minderheit im Jahr 1944/1945 widerfuhr. Symbolisch ist dieses Datum, da genau an diesem Tag vor 78 Jahren der erste Transport von rund 200.000 enteigneten Ungarndeutschen in Richtung Deutschland begann. Sie wurden ihrer Rechte, Staatsbürgerschaft und ihres Vermögens beraubt, und die damaligen Ereignisse haben bis heute tiefe Spuren in den Erinnerungen der Betroffenen hinterlassen.
Ein Zeitzeuge, Josef Hasenauer aus Wudersch, erinnert sich: "Am 20. Januar mussten wir unser Zuhause zwischen Tränen und Leid verlassen. Auf dem Wuderscher Bahnhof hat man uns in Viehwagons gesetzt, in denen sich nur ein kleiner runder Ofen befand. Es herrschte Hundekälte." Ähnlich berichtet Franz Bruckner aus Großturwall von einem herzzerreißenden Abschied am Bahnhof, bei dem sogar eine Abschiedsmesse und musikalische Begleitung die schmerzliche Trennung begleiteten.
Die zentrale Gedenkveranstaltung dieses Jahres fand in Marka statt, wo Menschen zusammenkamen, um der Opfer zu gedenken und gemeinsam an die Ereignisse von damals zu erinnern. Die Bedeutung dieses Gedenktages erstreckt sich jedoch weit über diesen Ort hinaus – es ist eine Mahnung, die Geschichte nicht zu vergessen und sich gegen Unrecht und Diskriminierung zu stellen. In Zeiten, in denen die Erinnerung an vergangene Ungerechtigkeiten von entscheidender Bedeutung ist, stehen wir zusammen, um das Leid der Ungarndeutschen zu würdigen und gleichzeitig ein Zeichen für Toleranz und Respekt zu setzen. Möge dieser Gedenktag uns dazu ermutigen, uns aktiv für eine Welt einzusetzen, in der Menschen unabhängig von ihrer Herkunft in Frieden und Harmonie leben können.