Europäisches Friedenskonzert der deutschen Minderheit im Baltikum in Riga

Nach einer vierjährigen Pause konnte der Verband der Deutschen in Lettland endlich wieder das Liederfest der deutschen Minderheit im Baltikum in diesem Jahr ausrichten. Dieses besondere Ereignis wurde mit einem beeindruckenden "Europäischen Friedenskonzert" am 11. August in der Alten St. Gertrudkirche in Riga gefeiert. Doch dieses Konzert war mehr als nur eine musikalische Darbietung; es war ein Symbol für die Kraft der Kultur und des künstlerischen Austauschs in einem demokratischen und rechtsstaatlichen Europa.

Die Wiederbelebung des Chorfestivals und des Europäischen Friedenskonzerts wurde durch die großzügige Unterstützung der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen und der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten (AGDM) in der FUEN möglich gemacht. Diese Organisationen erkannten die Bedeutung dieses kulturellen Ereignisses, insbesondere vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine. Künstler, wie die Chöre der deutschen Minderheit, fungieren als Brückenbauer in Zeiten, in denen Verständigung und Einheit von entscheidender Bedeutung sind.

Das Friedenskonzert in Riga markierte nicht nur den Höhepunkt des musikalischen Festivals, sondern bildete auch den Auftakt für ein internationales Kolloquium der Kulturstiftung. Dieses Kolloquium trug den Titel "Künstler als Brückenbauer - Vordenker hin zu einem vereinten Europa - Grenzüberschreitende Kulturvermittlung als Instrument der Völkerverständigung" und wurde vom Bundesministerium des Innern und für Heimat gefördert. Es fand aus Anlass des 200. Todestags von Johann Christoph Brotze statt, einem prominenten Historiker, der in Riga verstorben ist und im gesamten Baltikum hochgeachtet wird.

Bernard Gaida, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten in der FUEN, betonte die Bedeutung der deutschen Minderheiten als eine Art "Familie". Diese Minderheiten bereichern die Gesellschaften, in denen sie leben, und fungieren als Brückenbauer zwischen verschiedenen Kulturen. Heimatvertriebene und Heimatverbliebene mögen historisch getrennt worden sein, aber sie gehören zusammen und bilden eine Familie, die sich in Zeiten der Herausforderung wieder vereint. Das Friedenskonzert und das Kolloquium waren ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie Kultur und Kulturaustausch dazu beitragen können, Verständigung und Zusammenhalt zu fördern.

 

Link zum Konzert: https://www.youtube.com/watch?v=Azb2YJHUA9g