29. Landesgala der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen

Am 25. Januar 2025 fand im Kodály-Zentrum in Fünfkirchen/Pécs (Ungarn) die 29. Landesgala der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen (LdU) statt. Die feierliche Veranstaltung stand ganz im Zeichen der kulturellen Vielfalt und des reichen Erbes der ungarndeutschen Gemeinschaft.

Die Festansprache hielt Joschi Ament, Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn. Er betonte die enge Verbindung zwischen den in Ungarn lebenden Ungarndeutschen und den Heimatvertriebenen in Deutschland: „Ich rede voller Überzeugung von ‚uns‘, fühle ich mich doch zu 100 Prozent als einer unserer großen Familie, egal, wo wir heute leben.“ Ament rief zudem zur aktiven Pflege der gemeinsamen Muttersprache auf: „Unsere gemeinsame Sprache eint uns! Sie ist der Garant für gegenseitiges Verständnis, für Toleranz und Akzeptanz.“ Die vollständige Rede von Joschi Ament lesen Sie hier.

Die LdU-Vorsitzende Ibolya Hock-Englender konnte zwar nicht persönlich anwesend sein; ihre Grußbotschaft wurde aber von ihrer Stellvertreterin Olivia Schubert, die zugleich auch FUEN-Vizepräsidentin ist, verlesen. Hock-Englender hob darin hervor: „Unser Motto ‚Ungarndeutsch. Steh dazu!‘ hat nach wie vor Relevanz und fordert alle Mitglieder unserer Volksgruppe zu einer klaren Stellungnahme auf.“ Sie verwies auf zentrale Projekte der LdU, darunter die Online-Vortragsreihe zur Geschichte und Volkskultur der Ungarndeutschen sowie die Kampagne zur Sichtbarmachung der deutschen Sprache: „Wir entwickelten die Idee eines Ansteckers mit der Schrift „ich spreche gern Deutsch“ und ließen ihn bereits für die heutige Veranstaltung anfertigen. Wer einen solchen Anstecker trägt, signalisiert damit, dass er gerne Deutsch sprechen würde – ob in der Mundart oder auf Hochdeutsch – und offen für Gespräche in der Sprache seiner Vorfahren ist.“ Das vollständige Grißwort von Ibolya Hock-Englender lesen Sie hier.

Im Rahmen der Gala wurden die höchsten ungarndeutschen Auszeichnungen verliehen. Mit der Ehrennadel in Gold für das Ungarndeutschtum wurden ausgezeichnet: Maria Herein Kőrös, für ihr jahrzehntelanges Wirken in der ungarndeutschen Bildungsarbeit, insbesondere in der Lehrplanentwicklung und Lehrerfortbildung; Dr. Michael Józan-Jilling, für sein langjähriges Engagement als Vorsitzender ungarndeutscher Selbstverwaltungen auf lokaler und regionaler Ebene; Elisabeth Koller, für ihre herausragenden Verdienste in der Bewahrung ungarndeutscher Volkslieder und Traditionen.

Darüber hinaus wurde der Valeria-Koch-Preis an herausragende junge Persönlichkeiten verliehen, die sich in besonderer Weise für das ungarndeutsche Kulturerbe einsetzen. Die diesjährigen Preisträger sind Lena Klein, Florina Till-Halász, Adam Weisz sowie Noémi Pál.

Das Rahmenprogramm der Gala gestalteten einige preisgekrönte ungarndeutsche Kulturgruppen. Auftritte von Blaskapellen, Chören und Tanzensembles zeigten die Vielfalt und Lebendigkeit der ungarndeutschen Kultur. Besonders hervorgehoben wurden die Darbietungen der Wetschescher Musikschule, der Kleinturwaller Musikanten, des Werischwarer Heimatwerks und der Deutschen Bühne Ungarn, die einen Auszug aus dem Stück „1948 – ohne Gepäck“ aufführte.

Weitere Details zur Gala, allen Preisträgerinnen und Preisträgern sowie zu den Programmpunkten finden Sie im aktuellen LdU-Rundbrief.

Alle Fotos von der Gala finden Sie hier. (Fotos: Gergő Ruip)